Riecher-Rössler, A.: Ist Geschlecht relevant für die Sozialpsychiatrie? – Einzelartikel aus SI 1/2018

Das Geschlecht – das biologische Geschlecht (»sex«) wie auch das psychosoziale Geschlecht (»gender«) – wird in der deutschsprachigen Psychiatrie und Sozialpsychiatrie zunehmend als wichtiger Einflussfaktor erkannt. Männer und Frauen haben ganz unterschiedliche Risikofaktoren für psychische Erkrankungen und unterschiedliche Belastungsfaktoren, resultierend etwa aus ihren unterschiedlichen sozialen Rollen, aus Abhängigkeitsverhältnissen, Missbrauch und Gewalt, aber auch aus sozialisationsbedingten »geschlechtstypischen« Verhaltensweisen. Daraus ergeben sich unterschiedliche Bedürfnisse in der Diagnostik, Therapie, Rehabilitation und Langzeitbetreuung. ...