Beyli, Habermeyer, Schmidt: Prävention häuslicher Gewaltdelikte – Einzelartikel aus R&P 4/2023

Risikoeinschätzungen und Interventionsempfehlungen aus psychiatrisch-psychologischer Sicht
Die Fachstelle Forensic Assessment & Risk Management (FFA) der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (PUK) unterstützt ihre Auftraggebenden beim Risk Assessment und Risk Management psychisch auffälliger Personen. Die Beurteilung häuslicher Gewaltereignisse ist einer der häufigsten Einschätzungsanlässe. Ihre Notwendigkeit ergibt sich z. B. dann, wenn juristischerseits Haftgründe beurteilt werden sollen, wie die Ausführungsgefahr in Bezug auf Drohungen oder die Wiederholungsgefahr. Bei diesen Beurteilungen ist die psychische Verfassung der Tatpersonen bedeutsam, wenn es darum geht, die Wahrscheinlichkeit für neuerliche Gewalthandlungen zu ermitteln. Häusliche Gewalt stellt ein häufiges Phänomen dar, wobei unterschiedliche Risikokonstellationen entstehen können, die jeweils abgestufte und maßgeschneiderte Interventionsempfehlungen erfordern. Dies setzt ein profundes Fallverständnis voraus. In diesem Artikel werden Hintergründe, Risikofaktoren, Fallkonstellationen und Interventionsempfehlungen für ein adäquates Risikomanagement vorgestellt.
Schlüsselwörter: Bedrohungsmanagement, häusliche Gewalt, Risikoeinschätzung, Risikomanagement, Interventionsempfehlungen