Kogan: Effektivität psychoedukativer Maßnahmen bei Psychosen – Einzelartikel aus R&P 4/2022
Angesichts der Tatsache, dass etwa jeder siebte Gefangene in den
westlichen Ländern an einer Schizophrenie leidet, wurde in dieser
Studie die Wirksamkeit von psychoedukativer Intervention, die
in der Allgemeinpsychiatrie ein bewährtes Behandlungselement
darstellt, in der Gefängnispsychiatrie untersucht.
Das primäre Zielkriterium wurde anhand des krankheitsbezogenen
Wissens erhoben, das vor und nach der Psychoedukation
in der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe
gemessen wurde.
Die sekundären Zielkriterien stellten die subjektive Symptombelastung
vor und nach der Intervention, die Bestimmung der
stationären Wiederaufnahmerate und die medikamentöse Adhärenz
bei Entlassung in der Interventionsgruppe im Vergleich
zur Kontrollgruppe dar.
Männliche Gefangene mit einer Schizophrenie wurden randomisiert
einem von zwei Behandlungsarmen zugeteilt.
Es zeigten sich keine statistisch signifikanten Unterschiede
zwischen Interventions- und Kontrollgruppe hinsichtlich neu
erworbenen Wissens über Schizophrenie, stationärer Wiederaufnahme
und medikamentöser Adhärenz bei der Entlassung nach
der Intervention. Eine Verbesserung der subjektiven Symptombelastung
war für die Interventionsgruppe statistisch signifikant.