Gutzmann, H.: Das Stigma Demenz – Einzelartikel aus SI 1/2024

Ein Versorgungshindernis?
Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass Stigma eine angemessene Patient:innenversorgung von Menschen mit Demenz behindert. Stigmatisierende Haltungen sind sowohl in der Laienöffentlichkeit als auch bei den Beschäftigten im Gesundheitswesen verbreitet. Bei Hausärzten als den Primärversorgern spielt der Zeitmangel ebenso eine Rolle wie eine mangelnde Schulung in der Diagnose kognitiver Beeinträchtigungen. Eine Demenzerkrankung kann auch die medizinische Versorgung der häufigen Komorbiditäten erschweren und die Fähigkeit untergraben, eine chronische Erkrankung zu bewältigen. Die Verbesserung des Zugangs auch zur präventiven Gesundheitsversorgung und die Berücksichtigung einiger Risiken für somatische Erkrankungen könnte die Gesundheit und damit die Lebensqualität von Menschen mit Demenz nachhaltig verbessern.
Autor: Hans Gutzmann