Bogatzki, L., Odenwald, M.: Integration von Geflüchteten ins psychotherapeutische Versorgungssystem – Einzelartikel aus SI 4/2023

Ein koordinierter Peer-Ansatz zur Überwindung von Zugangsbarrieren und Versorgungsdefiziten
Gesundheit ist ein Menschenrecht. Dies ist in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948, im UN-Sozialpakt von 1966 und im deutschen Grundgesetz fest verankert: »Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit …« (Art. 2 Grundgesetz). Trotz juristischer Klarheit und humanitären Verpflichtungen ist in den letzten Jahren zunehmend zu beobachten, dass neben anderen vulnerablen Zielgruppen auch Geflüchtete mit psychischen Störungen unter einem strukturell diskriminierten Zugang zum gesundheitlichen Regelversorgungssystem leiden. Dieser Artikel beleuchtet bestehende Versorgungsdefizite, greift Ansatzpunkte bzgl. innovativer Peerkonzepte auf und stellt das Konstanzer Modellprojekt zur koordinierten Versorgung von Geflüchteten. Wir schlussfolgern, dass der Einsatz von speziell ausgebildeten Peers als Genesungsbegleiter:innen bei der Versorgung von Geflüchteten im deutschen Gesundheitssystem zum Standard werden sollte.
Autorin und Autor: Lea Bogatzki, Michael Odenwald