Marbin, D. Schreiter, S.: Frauen und Wohnungslosigkeit – Gratisartikel aus SI 1/2025

Unsichtbar und gefährdet Wenn es um das Thema Wohnungslosigkeit geht, bleiben Frauen in der Regel sprichwörtlich unter dem Radar. Besonders auffällig sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede, die in Bezug auf psychische Erkrankungen und deren Versorgung bestehen. Frauen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind, stehen vor zusätzlichen Herausforderungen in der Bewältigung ihrer psychischen Krisen, oft aufgrund mangelnder Versorgungsangebote oder der Wahl zwischen prekären, abhängigen Wohnsituationen und Straßenwohnungslosigkeit. Der Artikel beleuchtet die besonderen psychischen Belastungen und gesundheitlichen Bedürfnisse dieser Gruppe, einschließlich der Themen reproduktive Gesundheit, Schwangerschaft und familiäre Verantwortung. Dabei ist es uns wichtig, an dieser Stelle nicht die Bedarfe der Frauen gegen die Bedarfe aller anderen Menschen ohne Obdach aufzuwiegen und eine Wertigkeit herzustellen, vielmehr wollen wir herausarbeiten, warum es notwendig ist, auch innerhalb der Population von Menschen, die Wohnungslosigkeit erleben, stets eine individuelle Perspektive einzunehmen.
Autorinnen: Derin Marbin, Stefanie Schreiter