Köthe, N.; Wertz, M.; Steffanowski, A.; Yundina, E.: Der Rosenzweig Picture-Frustration Test (PFT) im forensischen Kontext – Einzelartikel aus R&P 2/2020
Der semi-projektive Rosenzweig Picture-Frustration Test (PFT; Hörmann & Moog 1957) wird oft bei forensischen Begutachtungen zur Erfassung der Frustrationstoleranz eingesetzt. Da Normen für die forensische Population bisher fehlen, werden in der vorliegenden Arbeit die Antwortsignierungen im PFT einer Stichprobe von N = 469 forensisch Begutachteten, welche den PFT bearbeitet haben, mit den Signierungen der Normstichprobe einer nicht-forensischen Population (N = 1040) von Rauchfleisch (1979) verglichen. Es ergeben sich signifikante Unterschiede in den Ergebnissen des PFT zwischen der forensischen und der nicht-forensischen Stichprobe sowie in der Gruppe forensisch Begutachteter signifikante Einflüsse von Geschlecht und Alter. Der PFT korreliert signifikant mit Verfahren zur Messung aggressiver Tendenzen sowie zur Erfassung sozial erwünschten Antwortverhaltens und zeigt eine hohe Interrater-Reliabilität bei geschulten Beobachtern. Unter Berücksichtigung methodischer Einschränkungen lässt sich die Bedeutung einer forensischen Eichstichprobe für eine diagnostisch bedeutsame Interpretation der PFT Ergebnisse in der forensischen Begutachtung darlegen ...