Glaeske, G.: Die Psyche ist weiblich, der Körper ist männlich! – Einzelartikel aus SI 1/2018

Geschlechts- und genderspezifische Aspekte bei der Psychopharmakaverordnung Nach wie vor weisen die Daten der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) darauf hin, dass es auffällige Unterschiede in der Arzneimittelversorgung für Frauen und Männer gibt. Frauen bekommen pro Kopf nicht nur mehr Arzneimittel verordnet, es gibt auch geschlechtsspezifische Charakteristika, die bei den Analysen der Daten auffallen. Während bei vielen chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck die Arzneimitteltherapie sehr ähnlich ausfällt, sind die Unterschiede bei den Verordnungen von Psychopharmaka und Hypnotika unübersehbar: Frauen bekommen pro Kopf deutlich mehr Antidepressiva, Tranquilizer und Schlafmittel verschrieben als Männer, nur bei den Psychostimulanzien ist es umgekehrt. ...