Stegmann, R.: Psychische Krisen, soziale Krisen und gesellschaftlicher Kontext – Einzelartikel aus SI 1/2023
In Krisen erfahren wir eine Entfremdung zu uns selbst und zu anderen. Sie
machen uns auf psychische, soziale und gesellschaftliche Spannungsverhältnisse aufmerksam.
In sich zuspitzenden Krisen funktionieren wir mehr, anstatt achtsam mit uns und
anderen umzugehen. Wir vernachlässigen wichtige Bedürfnisse und damit einhergehende
Gefühle. Unser Verhältnis zur Welt wird unverbunden, gleichgültig oder gar feindlich, und
ist – im Sinne der Krisenbewältigung – zu überwinden. Achtsamkeit und Empathie können
dazu einen Beitrag leisten. Dies braucht Zeit und Menschen, die sich gegenseitig unterstützen.
Die Bewältigung einer Krise ist sowohl ein individuelles wie auch ein soziales Phänomen.