Betrachtungen zum Umsetzungsstand einer
wichtigen Reform
Das Bundesteilhabegesetz war ein Meilenstein in der Reform sozialer
Leistungen für Menschen mit Behinderungen. Es löste die Eingliederungshilfe aus der
Sozialhilfe heraus und schuf ein eigenständiges Leistungsrecht. Damit waren aber auch
weitere Änderungen im System der Leistungen für Menschen mit Behinderungen verbunden.
Es sollte ein modernes Teilhaberecht geschaffen werden, das die individuellen Bedarfe der
Menschen mit Behinderungen und von Behinderungen bedrohter Menschen in den Mittelpunkt
von Bedarfsermittlung, Leistungsplanung und Leistungserbringung setzt. Damit einher
gingen die Befürchtungen, dass sich der Zugang zu Hilfen verschlechtern würden, viele
Regelungen zu kompliziert seien und die Träger der Eingliederungshilfe ihrer Aufgabe nicht
gerecht werden könnten. Die Zwischenbilanz ergibt ein gemischtes Bild von richtigen Regelungen
und nur halbherziger Umsetzung. Der in der Zwischenzeit massiv gewordene Fachkräftemangel
zwingt zu einer Neubetrachtung im Umsetzungsprozess.
Autor: Matthias Rosemann
