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»Die ganzen Psychopharmaka haben keinen heilenden Ansatz, sie unterdrücken Symptome.«
Jeder Mensch kann in seelische Krisen geraten. Trotzdem werden psychische Erkrankungen als Makel und Schande erlebt, geheim gehalten und schamvoll versteckt. »Nicht alles schlucken« bricht mit diesem Tabu. Psychiatrieerfahrene Menschen, Angehörige sowie Ärzt*innen und Pflegende erzählen vor der Kamera von ihren Erfahrungen mit Psychopharmaka. Heilsam oder kränkend? Segen oder Fluch? Ein tragischer, bisher nicht gelöster Konflikt. Der Dokumentarfilm ist ein vielstimmiges Erzählen über die Wirkungen und Risiken von Psychopharmaka.
Psychopharmaka sind ein Riesenmarkt und ein Riesengeschäft. Doch was wissen wir über die Folgen jenseits von klinischer Forschung und Pharmaindustrie? Beziehungs- und Spracharmut bestimmen immer noch das Klima in psychiatrischen Institutionen. Das hat viele Gründe: Ein wichtiger sind die Psychopharmaka. Sie stellen seelisch still, insbesondere hoch dosiert.
In einem eigens für den Film geschaffenen Raum sind zwanzig psychiatrieerfahrene Menschen, Angehörige, Ärzt*innen und Pflegende verabredet. Sie sprechen aus, was bisher verschwiegen wurde: die subjektiven Erfahrungen mit Psychopharmaka, das innere Erleben.
»Nicht alles schlucken« ist das zweite trialogische Projekt von Jana Kalms und Peter Stolz. Schon der Kinodokumentarfilm »Raum 4070« zum Leben mit Psychosen hat gezeigt, wie spannend der Perspektivenwechsel ist. Als Co-Regisseur hat dieses Mal Sebastian Winkels (7 Brüder) mitgearbeitet.
Der Film lässt tief in die menschliche Existenz blicken und zeigt, was Einzelne in Krisen wirklich brauchen. So haben Menschen noch nie von sich erzählt. Eine mutmachende Erfahrung und sehr persönliches Filmerlebnis.
Zusätzlich zum Dokumentarfilm befindet sich auf der DVD Version noch ein Lehrfilm, der die Informationen gut portionierbar und nach Themen sortiert aufbereitet. Ideal für den Einsatz im Unterricht oder zur Fort- und Weiterbildung.
Das Inhaltsverzeichnis des Lehrfilms:
Subjektive Seiten von Psychosen
- Unwissen, Angst, Überwältigung, Vertrauen und Verantwortung
Alltag mit Psychopharmaka
- Erleben von Psychose- und Psychiatrie-Erfahrenen
- Mitbetroffensein von Angehörigen
- Dilemma der Mitarbeiter
Tabuthema
- Beziehung, Liebe, Sexualität
(Aus-)Wege
- Werner Schütze – Es gibt eine »andere« Psychiatrie
- Elisabeth Richter – Mutter Sohn Entwicklung
- Ilona Hansen – Mut Eigensinn Zukunft
- Kai Dargel – »Wissen-schaffer« durch Psychoseerfahrung
- Gwen Schulz – Genesungshilfe in der Peerbegleitung
Leseprobe
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