Brettel, H.; Rettenberger, M.; Retz, W.: Prognosebegutachtung als Einzelfallbetrachtung – Einzelartikel aus R&P 3/2018

Im Zentrum des Beitrags steht der Bezug zum individuellen Beurteilungsfall bei der kriminalprognostischen Begutachtung. Aus straf- und verfassungsrechtlichen Grundprinzipien wird zunächst das Erfordernis einer Berücksichtigung individueller Besonderheiten hergeleitet. Anschließend wird herausgearbeitet, dass zur Herstellung des gebotenen Einzelfallbezugs kontext- und veränderungsintensive Methoden einzusetzen sind. Insbesondere hängt die – jeweils gesondert zu prüfende – Kriminorelevanz festgestellter Einzelumstände vom Lebenskontext ab. Deshalb müssen auch prognostische Einschätzungen selbst die dafür maßgeblichen Kontextvariablen benennen, wobei diese Variablen unter Umständen von der Prognosebeurteilung selbst mitbestimmt werden.