Schröder, J, Kotschate, W., Bezzel, A.: Schulische Bildung im Maßregelvollzug – Einzelartikel aus SI 1/2023

Eine Möglichkeit zur Verbesserung des Outcomes (§ 64 StGB)?
Bildung ist ein wichtiger Faktor, wenn es um berufliche Chancen, eine eigenständige Lebensführung und damit um einen erfolgreichen Resozialisierungsprozess geht. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die mögliche Wirkung von Bildung als protektivem Langzeitfaktor während und nach der Maßregelvollzugstherapie (Entziehungsanstalt gem. § 64 StGB) zu untersuchen. Die Ergebnisse mit einer bezüglich Schulbesuch gemachten Stichprobe (144 männliche Patienten) zeigen, dass intramural beschulte Patienten trotz ihrer defizitären psychosozialen Ausgangslage die gleichen Erfolgsaussichten auf den Therapieabschluss und anschließende Bewährungszeit haben. Sie gleichen sich im Konsumverhalten (Rückfälligkeit) und Legalbewährung der Kontrollgruppe an, Qualifizierungsmaßnahmen werden auch nach dem MRV besucht und das Risiko für eine destabilisierend wirkende Erwerbslosigkeit kann reduziert werden.
Autorinnen und Autor: Janine Schröder, Walter Kotschate, Adelheid Bezzel