Recht & Psychiatrie 3/2024 komplett

22,00 
DOI:
DOI: 10.1486/RP-2021-01_0
Der erste Beitrag von Lesting analysiert die rechtlichen Anforderungen an ärztliche Stellungnahmen im Betreuungs- bzw. Unterbringungsrecht im Rahmen von Entscheidungen nach §§ 271–341 FamFG. Lesting weist dabei insbesondere auf die Notwendigkeit überprüfbarer und allgemeingültiger Standards hin.
Im zweiten Aufsatz von Beirens, Reiners, Konrad und Krebs wird die medikamentöse Zwangsbehandlung im Berliner Regel- und Justizvollzug unter Berücksichtigung eines Risikoassessments untersucht. Im Rahmen einer Vollerhebung wurden 35 Patienten des KMV und des JKV untersucht, bei denen eine Zwangsbehandlung angestrebt und zumindest teilweise durchgeführt wurde. Der Fokus liegt insbesondere auf möglichen Einflussfaktoren für Zwangsmaßnahmen.
Schließlich liegt ein Kommentar von Steinert vor, der sich kritisch mit dem Beitrag von Zinkler et al. in R&P 2/2024 zur ambulanten Zwangsbehandlung auseinandersetzt. Steinert bemängelt, dass dieser selektiv Literatur und Daten präsentiere, um bestimmte Thesen zu untermauern. In diesem Zusammenhang werden einige Studien und Argumente angeführt sowie die Sichtweise von Angehörigen und Betroffenen hervorgehoben, die nach Ansicht von Steinert von Zinkler et al. nicht ausreichend berücksichtigt wurden.