Internationale Ergebnisse zeigen eine deutliche Überlegenheit der heroingestützten Behandlung bei Opiatabhängigen hinsichtlich Prognose, Kriminalität, Gesundheit, Leidensdruck und Lebensqualität; insbesondere auch im Vergleich zur Methadonbehandlung. In jüngster Zeit wurde diese Behandlungsform in das System der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen.
Für eine erfolgreiche heroingestützte Behandlung sind pharmakologische Kenntnisse allein nicht ausreichend. Es gehört ein tiefer gehendes Verständnis der Heroinabhängigen, ihrer Erkrankungen, Vorerfahrungen und Bedürfnisse essentiell dazu. Die heroingestützte Behandlung entlastet schnell von dem enormen Beschaffungsdruck. Sie ist jedoch nicht nur Substanz-Substitution, sondern hat aufgrund des Umfangs der Patienten-Kontakte starke sozialpsychiatrische und milieutherapeutische Aspekte. Die Etablierung einer Tagesstruktur, die Atmosphäre der Behandlungseinrichtung wie auch die empathische Begegnung auf Augenhöhe gehören zu den anspruchsvollen Elementen dieser neuen Behandlungsform.
Dieses Buch vermittelt sieben Jahre praktische Erfahrungen und theoretische Erkenntnisse eines Pilotprojekts an der Med. Hochschule Hannover. Es enthält alle wesentlichen Aspekte einer adäquaten Sichtweise und therapeutischen Haltung in der Begegnung mit Klienten am Rande von Gesellschaft und Gesundheitssystem.
In der Praxis finden sich vielfältige Möglichkeiten der Umsetzung in eigenständigen oder an Klinken angegliederten Spezialambulanzen.
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