Dr. phil. Maria Fiebrandt
Dr. phil. Maria Fiebrandt ist Historikerin und Mitarbeiterin beim BStU, Außenstelle Dresden. Sie ist Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit im Gedenkstätte Großschweidnitz e.V., Veröffentlichungen zur NS-»Euthanasie« und der NS-Volkstumspolitik.
Dr. Dietmar Schulze und Dr. Maria Fiebrandt haben im Auftrag des ausrichtenden Vereins Gedenkstätte Großschweidnitz die Herausgabe des Bandes übernommen. Beide sind Historiker, die sich im Verein ehrenamtlich engagieren.
Der im Jahr 2012 gegründete Verein Gedenkstätte Großschweidnitz hat sich zur Aufgabe gemacht, in Großschweidnitz einen Ort für die bislang namenlosen Opfer der NS-Krankenmorde in Großschweidnitz zu schaffen. Mehr als 5.700 Menschen starben dort zwischen 1939 und 1945 infolge überdosierter Medikamente, systematischer Unterernährung und medizinisch-pflegerischer Mangelversorgung. Es soll ein Ort der Erinnerung, des Gedenkens, der Information und Bildung entstehen. Der Verein organisiert regelmäßig Wanderausstellungen, Vorträge und Führungen. Mit finanzieller Unterstützung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz erarbeiten Historiker derzeit eine Opferdatenbank, in der möglichst alle zwischen 1939 und 1945 in Großschweidnitz verstorbenen Patienten erfasst sein sollen. Der Verein bemüht sich zugleich um eine systematische Erforschung der Krankenmorde in Großschweidnitz. Die im Tagungsband vorgestellte Probeerfassung der Großschweidnitzer Patientenakten initiierte und finanzierte der Verein. Im Rahmen weiterer Forschungsaufträge wurden einzelne Opfergruppen, z.B. Zwangsarbeiter, Kinder und Jugendliche, genauer in den Blick genommen. Mitglieder des Vereins erarbeiten derzeit mit Hilfe von Architekten, Historikern, und der Stiftung Sächsische Gedenkstätten ein Konzept, das die Grundlage für die Errichtung der zukünftigen Gedenkstätte darstellt.