Zeit aufzustehen! NEIN zur AfD!

Rechtsextremismus und Rechtspopulismus sind eine Bedrohung für eine vielfältige und demokratische Gesellschaft. In Deutschland wird die rechte Ideologie vor allem von der AfD und ihrer Anhängerschaft beflügelt. Wir sagen: GENUG! Stillschweigend dagegen zu sein, reicht uns nicht mehr. Es ist Zeit, Stellung zu beziehen: Wir stehen auf. Und Sie?

»Die größte Pflicht eines Menschen ist es, nicht still zu bleiben angesichts von Unrecht.«
Albert Einstein

In Zeiten, in denen der Rechtsruck Europa und insbesondere Deutschland durchzieht, ist es unumgänglich, die Stimme zu erheben und sich gegen extremistische Tendenzen zu positionieren. Das Menschenbild und die deklarierten »Werte« der AfD geben Anlass zur Sorge und bedrohen die Grundrechte, nicht nur, aber auch die von Menschen mit psychischen Erkrankungen.

Wir stehen auf

  • für die Vielfalt und Toleranz, die unser Land ausmachen soll,
  • für eine offene, demokratische Gesellschaft, in der jeder Mensch, unabhängig von Geschlecht,
    Herkunft, Staatsangehörigkeit, Glauben, Sexualität – kurz bedingungslos – dieselben Rechte hat,
  • für Werte wie Respekt, Gleichheit und Solidarität,
  • weil wir nicht zulassen, dass Ängste und Spaltungen die Oberhand gewinnen

Die deutsche Psychiatriegeschichte hat sich in den letzten 50 Jahre ist Schritt für Schritt auf den Weg neuen, partizipativem Behandlungskonzepten gemacht, die die Patient*innen, Angestellten und Angehörigen stärker respektieren. Das wurde nicht zuletzt durch die weitgehende Aufarbeitung der Gräueltaten und Euthanasiemorde während der NS-Zeit möglich, an deren Opfer, neben den Millionen anderen, am 27. Januar auch in vielen Kliniken gedacht wird. Damit der Weg zu einer einbeziehenden, trialogischen und menschengerechten, sozialen Psychiatrie weitergegangen werden kann, müssen auch die Psychiatrie und ihre Akteure Stellung beziehen.

So schreibt unser Autor Florian Reisewitz aus Bremen: »Als Mensch mit Psychoseerfahrung fürchte ich heute um die Sicherheit von so vielen lieben und selbstverständlich wertvollen Menschen aus meinem Umfeld. Als Mensch mit Gewissen fürchte ich heute um die Sicherheit unserer demokratischen Grundwerte. Noch können wir verhindern, dass mit dem weiteren Erstarken der AfD Dunkelheit über Deutschland zieht. Wehrt euch, zeigt euch auf der Straße, im Internet, im Alltag. Nie wieder ist Jetzt!«

Klaus Nuißl aus Regensburg schreibt, dass gerade »die Psychiater « eine Verantwortung hätten »besonders feinfühlig zu sein, alles dafür zu tun, dass sich solch ein Unrecht nicht annähernd wiederholt (…) Krassem Unrecht muss immer widersprochen werden, egal von wem. Angst ist das Grundgefühl jeder psychischen Erkrankung, glaube ich aus meiner Erfahrung heraus sagen zu können. Und Vertrauen das Gegenteil davon. Und Vertrauen muss man sich verdienen, auch und gerade die Psychiater bei diesem Thema mit dieser Vergangenheit, also hat der Aufruf was mit der psychischen Gesundheit der Psychiatrieerfahrenen zu tun.«

Und Fabian Kessl aus Wuppertal kommentiert: »Die Geschichte von Faschismus und Shoa sollte uns lehren, dass unser Ziel sein muss: Keiner interessiert sich mehr für Parteien wie die AfD. Unser Interesse muss vielmehr der Freiheit und Gleichheit aller gelten – dafür lohnt es sich, jeden Tag aufs Neue zu streiten.«

Jetzt Stellung beziehen!

Renate Schernus und Peter Weber aus dem Beirat der Redaktion haben einen Aufruf zur Positionierung gestartet, der von der Redaktion unserer Zeitschrift Sozialpsychiatrische Informationen geteilt und veröffentlicht wurde.

Den Aufruf »Nie wieder ist Jetzt! – NEIN zur AfD!« finden Sie hier »

Dort kann auch in die Liste der Unterzeichner:innen eingesehen werden. Jede Unterschrift und jeder Kommentar (außer natürlich Hass oder beleidigende Kommentare) sind erwünscht.

Senden Sie hierzu eine E-Mail an nie.wieder.ist.jetzt[at]psychiatrieverlag.de.

Die Redaktion der Sozialpsychiatrischen Informationen veröffentlicht ausgewählte Kommentare, um sich im Sinne der Wachsamkeit in der Psychiatrie weiter mit dem Thema auseinanderzusetzen und, wo immer möglich, eine kritische Sicht darauf verbreiten. Bitte geben Sie deshalb in Ihrer Mail auch Ihre Freigabe zur Veröffentlichung mit dem Zusatz:
»Hiermit gebe ich ›Name‹ meinen Kommentar zur Veröffentlichung frei«.

Aktionen und Initiativen

Inzwischen gibt es viele Aktionen und Initiativen, an denen Sie sich beteiligen können. Beispiele finden Sie unter anderem hier:

Fortbildungen

Fortbildungen, die den Umgang mit Extremismus für Heilberufe zum Thema machen finden Sie hier:

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