Mavrogiorgou, P.; Paffrath, P.; Juckel, G.; Letzte Fragen in Psychiatrie und Psychotherapie – Gratisartikel aus SI 4/2025

Die Betrachtung existenzieller, sogenannter Sinnfragen des Lebens findet bisher nur wenig bis keine Anwendung in der Diagnostik oder Therapie psychischer Erkrankungen wie den depressiven Störungen. Die Bedeutung dieser für uns alle wird zunächst herausgearbeitet und dann spezifisch diese im Zusammenhang mit der depressiven Störung anhand eigener Daten zur Einstellung betroffener Patient*innen zu Vergänglichkeit, Endlichkeit, Leiden, Sinn, usw. näher beleuchtet. Interessanterweise ergaben sich für depressive Patienten hinsichtlich Sinnerfüllung und Sinnkrise eher ungünstige und von den Gesunden abweichende Werte. Die Mehrheit der Depressiven gab an, subjektiv unter Einsamkeit und Einschränkung ihrer Selbstbestimmungsfähigkeit zu leiden. Depressive Patienten hegen – ähnlich wie bei anderen Patient*innen mit psychischen Störungen – das Bedürfnis und den Wunsch, existenzielle Fragen, die v. a. ihre Einsamkeit, das Gefühl von Autonomieverlust und die Frage des Sinns ihres Lebens betreffen, im Rahmen einer psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung mit den Bezugstherapeuten stärker und häufiger ansprechen zu können. Autorinnen und Autor: Paraskevi Mavrogiorgou, Pauline Paffrath, Georg Juckel