Drewelow, Walde, Völlm: Partizipative Forschung in der Forensischen Psychiatrie – Einzelartikel aus R&P 3/2025

Chancen und Herausforderungen aus Patientensicht
Partizipative Forschung ermöglicht Menschen mit gelebter Erfahrung, ihre Perspektiven einzubringen, und fördert soziale Gerechtigkeit sowie Empowerment. Trotz nachgewiesener Wirksamkeit steckt sie in der forensischen Psychiatrie noch in den Anfängen. Damit bleibt die Sichtweise forensischer Patient*innen meist unberücksichtigt.
Dieser Artikel untersucht die Einstellungen und Erfahrungen von 15 forensischen Patient*innen zu partizipativer Forschung anhand von zwei Fokusgruppen. Die thematische Analyse ergab vier Hauptkategorien: 1. Verständnis, 2. Erfahrungen, 3. Chancen und Herausforderungen, 4. Partizipativer Beirat.
Die Analyse zeigt, dass partizipative Forschung bzw. die Einbindung forensischer Patient*innen in einem partizipativen Beirat grundsätzlich möglich, aber auch herausfordernd ist. Insbesondere das Vorhandensein erforderlicher Rahmenbedingungen entscheidet über das Gelingen von partizipativer Forschung in der forensischen Psychiatrie bzw. ihre erfolgreiche Umsetzung im Rahmen eines Beirates.
Solche Beiräte können Forschung bereichern und den Recoveryprozess unterstützen. Um Betroffene in ihrer Rolle zu stärken, sind standardisierte Trainingsprogramme zur Vermittlung von Forschungskompetenzen erforderlich. Politische Maßnahmen sind ebenso nötig, um partizipative Forschung strukturell zu fördern.
    Schlüsselwörter: Partizipative Forschung, Patientenbeteiligung, Forensische Psychiatrie