Reflexionen über einen gesellschaftlichen und
individuellen Leitbegriff
Der Krisenbegriff ist derzeit allgegenwärtig und omnipräsent. Obwohl der
Begriff geradezu inflationär verwendet wird, existiert keine allgemeingültige Definition. Der
Beitrag beleuchtet die Begriffs- und Bedeutungsgeschichte von Krise. Dabei werden zunächst
der etymologische Ursprung und die Entwicklung des Krisenbegriffs erläutert, ehe das
Verhältnis von Krise und Normalität betrachtet wird. Es wird argumentiert, dass Krise
definitionsgemäß nicht der Normal- oder Dauerzustand sein kann, sondern sich nur dann
sinnvoll verwenden lässt, wenn Krise als gravierende Abweichung von der Normalität und
damit als temporärer Ausnahmezustand gefasst wird.
Autor: Joris Steg
