Recht & Psychiatrie 2/2022 komplett

19,90 
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DOI: 10.1486/RP-2022-02_0

Im ersten Beitrag setzen sich Widmer, Schmidt-Recla und Steinberg mit sexuellen Deviationen und Sexualdelinquenz in der wissenschaftlichen Literatur der forensischen Psychiatrie der DDR auseinander. In einer literaturbasierten Übersicht sollen wesentliche Aspekte zu Sexualstraftäter*innen in der forensischen Psychiatrie der DDR aufgezeigt werden.. Im zweiten Artikel stellen Hein, Querengässer und Schiffer die Frage, ob die Verhältnismäßigkeitserledigung einem Ausdruck gescheiterter Maßregelbehandlung gleichkommt. Sie untersuchen die Therapieverläufe aller gem. § 63 StGB in NRW untergebrachten Patienten, deren Unterbringung zwischen dem 01.08.2016 und 31.07.2018 gem. § 67d Abs. 6 StGB für erledigt erklärt wurde (n = 157). Als Basis dieser Analyse dienten Aktenanalysen (n = 146) und Interviews mit den ehemaligen Behandlern dieser Patienten (n = 105). Außerdem wurden Unterbringungsdaten anhand der Basisdatendokumentation erfasst und diese mit einer Vergleichsgruppe aus n = 227 Patienten verglichen, deren Unterbringung gem. § 67d Abs. 2 StGB bedingt zur Bewährung ausgesetzt wurde. Danny Ochs beschreibt das Erleben und die Bedarfe von Angehörigen in forensisch psychiatrischen Kliniken und gibt Hinweise zu Verbesserungsmöglichkeiten des oft von Misstrauen geprägten Verhältnisses. Angehörige von Menschen in forensisch-psychiatrischer Unterbringung sind aufgrund des delinquenten Verhaltens ihrer Familienmitglieder sowie der intransparenten psychiatrischen und juristischen Systeme starken Belastungen ausgesetzt. Über diese diversen Beiträge hinaus werden weitere Dokumente aus der einschlägigen Rechtsprechung veröffentlicht. Schließlich folgen Rezensionen und Veranstaltungshinweise.

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