Recht & Psychiatrie 1/2014
Risikoorientiert und maßgeschneidert?
Trends im österreichischen Maßnahmenvollzug: in der forensisch-psychiatrischen Behandlung Österreichs haben sich die Aufenthaltsdauern in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Kitzberger, Engel und Nosko suchen in den psychiatrischen Stellungnahmen zur bedingten Entlassung aus der Behandlung nach Gründen für diese Entwicklung. Auch haben sie in ihrer qualitativ-empirischen Erhebung eine Trendwende hin zu früheren Entlassungen ausmachen können.. Der Wartesaal Berichte über die Wiederherstellung bzw. Genesung und Entlassung von Patienten, die unter hoch gesicherten Bedingungen in der geschlossenen Psychiatrie behandelt wurden. Einem nicht alltäglichen Wartesaal gleicht die Situation von Patienten in stationärer forensisch-psychiatrischer Behandlung: Jahre vergehen bis zur Entlassung, der Fortschritt von einem Freiheitsgrad zum nächsten kann viele Monate dauern. Was den Patienten nach der Entlassung erwartet ist ungewiss. Genesung vollzieht sich oft in langsamen Schritten, die meiste Zeit in forensisch-psychiatrischer Behandlung wird wahrscheinlich wartend verbracht. Diesen Weg haben die Forscher um Gwen Adshead im britischen Hochsicherheitskrankenhaus Broadmoor beobachtet und erzählen über die Themen der Menschen, die sich auf eine Verlegung in eine weniger gesicherte Klinik vorbereiten. Erledigungen von Unterbringungen nach § 64 StGB wegen Aussichtslosigkeit aus Therapeutensicht: Ergebnisse einer Therapeutenbefragung zu Abbrechern. Eine deutsche Besonderheit ist die stationäre forensisch-psychiatrische Behandlung für Suchtkranke. Trotz höherer Anforderungen für die Einweisung in die Behandlung nach § 64 StGB werden rund 50 % der Behandlungen vorzeitig beendet. Immer wieder wird die Frage nach der Wirksamkeit dieser Maßregel laut. Querengässer, Hoffmann und Ross untersuchen die Erklärungsmodelle der Therapeuten für die hohen Abbruchraten.Beiträge zum Heft
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