Editorial und Inhaltsverzeichnis SI 1/2021

50 Jahre Sozialpsychiatrische Informationen (SI). Allein schon die Formulierung ist eine Wucht. Es ist in diesen Jahren viel passiert. So auch jetzt. Bei der Planung des Heftes konnten wir uns die Situa­tion und die Bedingungen, die dann sein würden, nämlich heute, nicht einmal vorstellen. Und die Erstellung des Heftes war nicht nur im Vorfeld von Diskursen geprägt, was bei Planungen von Eh­renrunden sicher mehr als gewöhnlich ist. Der Konflikt entspann sich zwischen den Fragen: »Was muss rein?«, »Was wollen wir endlich mal zum Thema machen?«, »Was muss unbedingt gesagt werden?« und »Wer macht es?«. Angesichts dieser Wucht dachte ich immer: Einfach weitermachen und bloß keine Extravaganzen! Auch weil ich den Eindruck hatte, dass das Extra in unserem Gebiet etwas ist, was sich nicht auf einfache Weise herstellen lässt, denn es vollzieht sich im Diskurs über die Sachverhalte und der Sorge um andere. Mein Gedanke bei den Gesprächen war schlicht, es muss weitergehen, die Stimme muss weiterklingen, sie darf nicht zum Schweigen gebracht werden und Themen müssen benannt wer­den. Für diesen Mut, nicht zu schweigen und auch Unbequemes zu benennen, stand die Zeitschrift und steht heute das inzwischen recht junge Team der SI.