Thoma, S.: Lost in documentation – Einzelartikel aus SI 4/2025

Im Versorgungsalltag verlieren sich Therapeut*innen und Patient*innen in einem Apparat, für den alles dokumentiert werden muss. Der Mensch wird in diesem Apparat selbst zum Apparat, der aus unzähligen Funktionen, Organen und ihren korrespondierenden Störungen besteht. Diese Störungen werden diagnostiziert, dokumentiert und wenn möglich wegtherapiert. Das Nicht- Wegtherapierbare: Unsere Endlichkeit und die Angst davor. Hier über sie zu sprechen, ist in unserem Medizinapparat in der Regel nicht vorgesehen – und so drohen wir, es zu verlernen. Ein bewusst subjektives Aperçu aus meinem beruflichen Alltag als Psychiater.
Autor: Samuel Thoma