
Psychosoziale Umschau 4/2025
Ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende: Die gesellschaftspolitischen Diskurse sind rauer geworden – besonders gegenüber Menschen mit seelischen Problemen. 2025 ist auch das Jubiläumsjahr der Psychiatrie-Enquete, die vor 50 Jahren tiefgreifende Veränderungen in der Psychiatrie angestoßen hat. Wir blicken mit Nobert Mönter auf die Entwicklungen der Sozialpsychiatrie zurück und haben im »Blickpunkt« Psychiatrie-relevante Ereignisse vergangener Jahrzehnte in einem Zeitstrahl zusammengestellt. Auch Lisa Burzywoda und Tina Lindemann vom Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. (DVGP) berichten von der Fachtagung des Kontaktgesrächs Psychiatrie, die im Namen der Enquete in Leipzig zusammenkam. Ein weiteres Jubiläum feiert der Psychiatriekritiker und Herausgeber Peter Lehmann. Wir gratulieren zum 75. Geburtstag! Mit Christoph Müller sprach er über sein Engagement für eine humanistische Antipsychiatrie und sein neues Buch und stellt selbst in einem Artikel die neue Richtlinie zur Psychiatriepolitik der WHO vor. Berührende Einblicke von Angehörigen und Betroffenen mit Zwangsstörungen teilt mit uns Ina Jahn und auch Matthias Illner bewegt, mit seinem Rückblick auf das eigene Leben als Künstler mit Psychose-Erfahrung. Julia Paar und Anna-Lena Groß schauen nach vorn auf die junge Generation, die als Kinder psychisch erkrankter Menschen in Kliniken immernoch häufig übersehen werden. Cornelia Schäfer und Manfred Becker haben mit der Nathalie Kunz gesprochen, die bei der AWO Karlsruhe ein Arbeitsprojekt leitet, das es auch wenig belastbaren Menschen ermöglicht in Arbeit und Beschäftigung zu gelangen.