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Im Sommersemester 2024 knüpft Thomas Bock an den erfolgreichen Reihen »Mensch Sein« und »Mensch Bleiben« an, bei denen Doppel-Dialoge mit beruflichen/wissenschaftlichen und persönlichen Expert*innen besondere Seelenzustände und vorbildliche Behandlungssettings nahebringen. Der erste Beitrag diskutiert Suizidalität als Ausdruck von menschlicher Freiheit und Verzweiflung – mit und ohne Bezug zu psychischen Erkrankungen. Ex geht dabei auch um die oft nicht einfache Suche nach geeigneten Hilfen und die Fragwürdigkeit von Suizid-Assistenz.
Themen: Suizidalität, Autismus, Traumatisierung und Demenz
»König Alkohol« – zu Joseph Roth und Hans Fallada
Prof. Dr. Thomas Bock im Gespräch mit Dr. Torsten Flögel und Verena Kammerer.
Ein neuer Beitrag zur Reihe »Seelen:Lese«
Ernest Hemingway, William Faulkner, Dorothy Parker, Marguerite Duras, Uwe Johnson – viele Schriftstellerinnen waren Alkoholikerinnen, haben geschrieben – und getrunken. Joseph Roths Novelle »Die Legende vom heiligen Trinker« (1939) und Hans Falladas Roman »Der Trinker« (1944) sind starke Texte, geschrieben von zwei alkoholkranken Autoren, die sich selber zerstörten und doch zugleich uns großartige Werke hinterlassen haben. In einer Collage skizzieren wir ihr Leben und stellen diese beiden Texte Roths und Falladas vor.
Trauma-Erfahrung – Trotzdem lebendig bleiben
Prof. Dr. Thomas Bock im Gespräch mit Dr. Bernd Meißnest, Chefarzt, Klinik für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie, LWL-Klinikum Gütersloh, Holger Hasse, Angehöriger & Co-Gründer der Initiative Pflegehof in Zernien, Katharina Rosteius, Doktorandin für Greencare Farms für Menschen mit Demenz und Rainer Heydenreich (Pensionär und Beiratsmitglied der Alzheimer Gesellschaft e.V.).
Immer mehr Menschen werden dement – in unterschiedlicher Form. Je älter wir werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit. Schon jetzt ist fast jede Familie betroffen. Wie wird Demenz erlebt? Was ist hilfreich und nötig, um eine positive Lebenseinstellung zu behalten oder zu gewinnen? Welche Unterstützung brauchen Angehörige? Welcher Spielraum bleibt – medizinisch und vor allem sozial?
Die Stadt Gütersloh hat politisch entschieden: Niemand wird allein gelassen, niemand ausgegrenzt. Alle Bürger:innen bekommen ein nachbarschaftlich unterstütztes lebensnahes Angebot. Eine Initiative Pflegehof im wendländischen Dorf Zernien plant eine Dorfgemeinschaft. In den Niederlanden ist daraus bereits eine Bewegung geworden; auf sehr vielen Höfen entstehen ökologische und soziale Räume. Mit Gewinn für alle – für Betroffene, Angehörige und Pflegende. Eine solidarische Entscheidung der Politik für eine Lebensqualität aller. Demenz verliert ihren Schrecken, wird zu einer lesbaren Erkrankung wie viele andere auch. Warum nicht überall so?
Ein erstaunlich opitimistisches Gespräch mit klarem Auftrag an die Kommunalpolitik.
Trauma-Erfahrung – Trotzdem lebendig bleiben
Prof. Dr. Thomas Bock im Gespräch mit Prof. Dr. Dorothea von Haebler, Leiterin des Masterstudiengangs »Interdisziplinäre Psychosentherapie«, IPU & Charité Berlin und Gwen Schulz, Genesungsbegleiterin UKE.
Was ist ein Trauma? Welche Unterscheidungen sind in Bezug auf den Begriff wichtig? Ab wann wird ein Trauma erinnert oder verdrängt, bedingt oder unbedingt wirksam, überwindbar oder tragbar? Hat jeder Mensch mit psychischer Erkrankung etwas erlebt, was das eigene Fassungsvermögen sprengt? Ist das immer ein Trauma? Was brauchen wir, um Traumaerfahrungen zu überwinden oder zu integrieren? Wie kommt Resilienz zustande? Was kann/muss Psychotherapie bieten zwischen den Polen Alles oder nichts / Ignoranz oder Konfrontation. Was macht den therapeutischen Raum aus? Balanceakt zwischen Licht und Dunkelheit, Respekt? Warum ist Anteilnahme wichtig und Wegnehmen eigentlich unmöglich?
Autismus – eine besondere Form des für-sich-Seins
Prof. Dr. Thomas Bock im Gespräch mit PD Dr. Daniel Schöttle (Chefarzt Hamburg-Harburg), Dr. Imke Heuer (AG für partizipatzive Forschung UKE) und Antje Horn-Engeln (Autismus Hamburg e.V.).
Keine Krankheit, sondern eine Entwicklungsstörung; vielleicht nicht einmal Störung, sondern Ausdruck der Neurodiversität/ Vielfalt des Menschen. Was ist trotzdem typisch – von der Reizfilterschwäche bis zur Unabhängigkeit von sozialen Normen? Was brauchen Menschen mit diesem Hintergrund – bezogen auf Lebensbedingungen und Entwicklungshilfen? Wie wichtig sind Geduld und Empathie, Anerkennen der Individualität und Wahrnehmung der Stärken? Welche Risiken drohen, wenn das nicht gegeben ist – in Kindheit, Schule, Ausbildung und Beruf? Welchen Unterschied machen Selbstfindung und Fremdzuschreibung? Warum scheint sich die Geschlechter-Verteilung anzunähern? Gibt es eine Zunahme der Erfahrung (geschätzt 1%) oder eine größere Akzeptanz der Diagnose? Welche Rollen spielen berühmte Menschen (z.B. Greta Thunberg) und Selbstvertretung? Was ist der gesellschaftliche Nutzen für uns alle, wenn wir unser Bild des Mensch-Seins erweitern?
Suizidalität – Ausdruck von Freiheit und Verzweiflung
Prof. Dr. Thomas Bock im Gespräch mit Prof. Dr. Tobias Teismann, Uni Bochum, und Christina Meyn, Genesungsbegleiterin Lüneburg.
Die Möglichkeit das Leben infrage stellen zu können, unterscheidet den Menschen von den meisten anderen Lebewesen; es in bestimmten Situationen überhaupt nicht mehr spüren oder würdigen zu können, kann Ausdruck großer Not sein. Warum ist es wichtig, zwischen lebensmüden Gedanken und suizidalen Impulsen zu unterscheiden? Wo müssen wir geduldig beistehen, wo einer suizidalen Dynamik entgegenwirken? Warum ist Vorhersage sehr schwierig, Prävention aber auf mehreren Ebenen dennoch möglich? Wie können wir ins Gespräch kommen? Warum kann oder muss Suizidalität so viel Angst machen, obwohl die Häufigkeit von Suiziden kontinuierlich abnimmt? Wo ist das Sterben-wollen hinzunehmen? Warum ist Suizidassistenz bei Menschen mit psychischer Erkrankung auch unabhängig vom freien Willen fragwürdig?
Buchtipps
Alle, die bei den angesprochenen Themen und dem Thema »Anthopologische Psychiatrie« noch weiter in die Tiefe wollen, möchten wir folgende Bücher ans Herz legen:
- Alle Bücher zum Thema »Suizid«
- Alle Bücher zum Thema »Autismus«
- Alle Bücher zum Thema »Traumatisierung«
- Alle Bücher zum Thema »Demenz«
- Alle Bücher zum Thema »Anthropologie«